Ziele 2030
Die Agenda 2030 der UNO hat die Kraft, unsere Welt zu verändern. 17 globale Nachhaltigkeitsziele zeigen, wie wir Ungerechtigkeit bekämpfen, die Klimakatastrophe verhindern und die Welt zu einem lebenswerten und gerechten Ort für alle machen können. Bildung ist der Schlüssel dafür. Los geht’s!
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Ziel 14: Leben unter Wasser

Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen

Die Erdoberfläche besteht zu 70 % aus Wasser. Ozeane und Meere bilden als größtes zusammenhängendes Ökosystem unseres Planeten den Lebensraum für Millionen Arten. Dieses Ökosystem stellt die Grundlage für unser Leben dar und hat wichtige Funktionen: Das globale Klimasystem, der Sauerstoff, den wir atmen wie auch der globale Wasserkreislauf werden von Ozeanen und Meeren bereitgestellt und reguliert. Die Ozeane nehmen seit der Industrialisierung jedes Jahr rund ein Drittel des menschengemachten CO2 auf und speichern es. Korallenriffe, Mangrovenwälder, Seegraswiesen oder Tiefseeschwammgärten schützen vor Stürmen, Tsunamis oder dem steigenden Meeresspiegel. Meere und Ozeane bergen Energiequellen und wichtige Rohstoffe und sie sind ein wichtiger Faktor in der Welternährung. Etwa 800 Millionen Menschen weltweit sind direkt von der Fischerei (Fang, Produktion, Verarbeitung oder Verkauf) abhängig.

Obwohl Ozeane und Meere für unser Leben so essenziell sind, sind sie durch die intensive Nutzung, Überfischung, Verschmutzung und die Folgen der Klimakrise extrem gefährdet. Weltweit gelten bereits 33 % der kommerziell genutzten Fischbestände als überfischt und 66 % als maximal befischt, wobei gleichzeitig pro Jahr rund 38 Millionen Tonnen Meerestiere als Beifang verenden. Diese Art der Übernutzung und die schädlichen Fangpraktiken bedeuten eine Gefahr für die biologische Vielfalt. Die geschätzten 150 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren – auch durch die Verschmutzung der Flüsse im Landesinneren verursacht – schaden der Umwelt, töten unzählige Lebewesen und gelangen als Mikroplastik schlussendlich auch in die menschliche Nahrungskette. Nicht zuletzt wird die Belastung noch durch die Klimakrise verschärft: Durch die vermehrte Aufnahme von CO2 sinkt der pH-Wert und die Versauerung des Meerwassers steigt. Der Anstieg des Meeresspiegels, die Veränderungen von Meeresströmungen, Windsystemen und Mikroklimata beeinflussen das ökologische Gleichgewicht ebenfalls. Vom Anstieg des Meeresspiegels und den Auswirkungen zunehmender Extremwetterereignisse sind 680 Millionen Menschen an niedrig gelegenen Küsten und 65 Millionen in Inselstaaten besonders betroffen.

Ziel 14 stellt daher Maßnahmen zur Verringerung der Meeresverschmutzung und der Versauerung der Ozeane sowie die Bekämpfung der Folgen dieser Umweltkrise und den Schutz der biologischen Vielfalt ebenso in den Mittelpunkt wie die Regulierung von Fangquoten und Fangpraktiken und die Bekämpfung der illegalen Fischerei. Die anzustrebende nachhaltige Nutzung der Meere soll den Zugang von Kleinfischern zur Meeresressource und zu Märkten stärken.

Der Schutz der Ozeane und Meere stellt auch eine Herausforderung für internationale Politik und internationales Recht dar, denn große Meeresgebiete liegen jenseits nationaler Zuständigkeit (Hohe See). Das Seerechtsübereinkommen der UNO bildet den rechtlichen Rahmen für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Ozeane und ihrer Ressourcen. Ein neues Durchführungsabkommen, das im März 2023 verabschiedet wurde, ist ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung von Ziel 14. Mit dem Abkommen sollen großflächig Meeresschutzgebiete auf Hoher See eingerichtet und damit vor allem die Biodiversität geschützt und die Umweltzerstörungen beendet werden.
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Ziel 14 in der Bildungsarbeit

Bildung stärkt das Wissen um die Bedeutung der vielfältigen Funktionen der Ozeane und Meere und um die komplexen Zusammenhänge zwischen diesen Funktionen und dem Erhalt des Ökosystems.

Bildung fördert das Verständnis für die Risikofaktoren sowie für Strukturen, Dynamiken und Mechanismen, die zur Schädigung der Meere führen. Das ist Voraussetzung, um die unterschiedlichen Interessen und Abhängigkeiten, die mit der Nutzung und Bewirtschaftung natürlicher mariner Ressourcen verbunden sind, analysieren und beurteilen zu können.

Bildung befähigt Lernende, die Gefährdung der Ozeane als globale Herausforderung wahrzunehmen, und individuelle wie kollektive Handlungsoptionen zur Verringerung der negativen Auswirkungen zu entwickeln.
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Ausgewählte Bildungsangebote zum Ziel 14
Workshop
Plastik
Ein Großteil unserer Alltagsgegenstände besteht aus Kunststoff. Es ist leicht, billig und unverwüstbar. Doch genau das ist das Problem: Plastik braucht über 500 Jahre, bis es verrottet und enthält viele Schadstoffe. Doch wie wird Plastik hergestellt? Welche Auswirkungen hat es auf Mensch und Umwelt? Und was kann jede*r einzelne von uns tun, um Plastik zu vermeiden?
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Live-Gruppenspiel
Ocean Eye: Die Escapebox mit nachhaltiger Mission
Wer kann der Meeresbiologin Miriam Patrik helfen und die Rätsel lösen, um sie vor dem Gefängnis zu bewahren? Das spannende Spiel über Mikroplastik im Meer verbindet das Escape-Room-Erlebnis mit wissenschaftlichen Rätseln und ist für 3 bis 6 Personen ab 15 Jahren geeignet.
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