Ziele 2030
Die Agenda 2030 der UNO hat die Kraft, unsere Welt zu verändern. 17 globale Nachhaltigkeitsziele zeigen, wie wir Ungerechtigkeit bekämpfen, die Klimakatastrophe verhindern und die Welt zu einem lebenswerten und gerechten Ort für alle machen können. Bildung ist der Schlüssel dafür. Los geht’s!
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Ziel 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

Wasser ist lebensnotwendig. Seit 2010 ist der Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen auch als Menschenrecht anerkannt. Mehr als zwei Drittel der Erde sind von Wasser bedeckt, nur weniger als drei Prozent davon ist Trinkwasser. Dieses Trinkwasser ist sehr ungleich verteilt. Obwohl die weltweite Wasserversorgung in den letzten Jahrzehnten ausgebaut werden konnte und über zwei Milliarden Menschen Zugang zu sicherem Trinkwasser erhalten haben, lebt nach wie vor ein Viertel der Weltbevölkerung (zwei Milliarden Menschen) ohne sichere Versorgung mit sauberem Trinkwasser. 3,5 Milliarden Menschen können keine sauberen Sanitäranlagen benutzen.

Die Prognosen für die Zukunft der Wasserversorgung sind beunruhigend: Die UNO geht davon aus, dass bis 2050 etwa 40 % der Weltbevölkerung unter schwerem Wassermangel leiden wird. Zudem verschärft der Klimawandel die Wasserknappheit und somit auch die Konkurrenz um die begrenzten Wasserressourcen. Das World Economic Forum zählt „Wasserkrisen“ seit Jahren durchgängig zu den Top-5-Risiken. Ein Gegensteuern ist enorm wichtig, daher hat die UNO die Wasseraktionsdekade 2018-2028 ausgerufen.

Das Nachhaltigkeitsziel 6 spricht vor allem vier Bereiche an: erstens soll bis 2030 der allgemeine und gerechte Zugang zu sauberem und bezahlbarem Trinkwasser gewährleistet sein. Zweitens soll die Sanitärversorgung gesichert werden unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse von Frauen und Mädchen. UNICEF weist darauf hin, dass in weltweit 7 von 10 Haushalten ohne Wasseranschluss Frauen und Mädchen für das Wasserholen zuständig sind. Dies erfordert sehr viel Zeit und ist u.a. ein Grund, warum Mädchen oft nicht zur Schule gehen können. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser, die dafür notwendige Infrastruktur und der Zugang zu sanitären Einrichtungen sind Existenzgrundlagen für alle Menschen. Sie hängen aber auch eng mit Gesundheitsvorsorge, Bildung und Geschlechtergerechtigkeit zusammen und bilden wichtige Voraussetzungen für wirtschaftliche und soziale Entwicklung.

Im Fokus von Ziel 6 steht drittens die Effizienz der Wasserbewirtschaftung und die Wasservorsorge (u.a. Wasserressourcen-Management, die Abwasserentsorgung, die Wasserqualität und die Reduzierung der Verwundbarkeit gegenüber wasserbezogenen Katastrophen). Der vierte Maßnahmenbereich betrifft den Schutz der wasserverbundenen Ökosysteme (darunter Berge, Wälder, Feuchtgebiete, Flüsse und Seen). Dabei stehen die Sicherung und Verbesserung der Wasserqualität und die Reduktion der Verschmutzung von Wasser durch gefährliche Chemikalien im Vordergrund. Wasser ist für die Eindämmung der Klimaerwärmung wie auch für die Anpassung eine zentrale Ressource.
Schon jetzt stellt die fehlende länderübergreifende Zusammenarbeit zum Schutz der gemeinsamen Wasserressourcen eine Gefahr für die Qualität und Quantität der Wasserversorgung dar. Wenn eine Regierung nicht in der Lage ist, grundlegende Wasserdienstleistungen bereitzustellen, kann dies die Legitimität staatlicher Institutionen schwächen und soziale Unruhen auslösen. Die Privatisierung der Wasserversorgung hat in vielen Ländern zu Problemen geführt, vor allem die Verschlechterung des Zugangs für die ärmere Bevölkerung und die Vernachlässigung von Nachhaltigkeitsaspekten. Wasser als Allgemeingut zu schützen ist daher eine zentrale öffentliche Aufgabe und die Rückführung privater Dienstleistungen in die öffentliche Wasserversorgung hat zugenommen. In Kriegen und bewaffneten Konflikten kann die Wasserversorgung rasch zur Waffe werden. Konflikte um Wasser bedrohen sowohl die nationale als auch die internationale Stabilität.

Ziel 6 fordert daher auch eine integrierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen auf allen Ebenen und in grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Wasser ist ein Schlüsselfaktor bei der Bewältigung von Risiken wie Hungersnöten, Epidemien, Ungleichheiten und politischer Instabilität. Darauf weist der jüngste Weltwasserbericht der Vereinten Nationen von 2024 hin.

In Europa lebt etwa die Hälfte der Bevölkerung in Ländern mit Wasserknappheit, in denen zu große Wassermengen aus vorhandenen Süßwasserquellen entnommen werden. Österreich verfügt aufgrund seiner geografischen Lage und Topographie über große Trinkwasservorkommen und -reserven, doch zeitlich und regional befristet kommt es in den letzten Jahren auch in Österreich zu Wasserknappheit. Handlungsbedarf in der Umsetzung von Ziel 6 besteht in Österreich in Bezug auf den Zustand wasserverbundener Ökosysteme und in Bezug auf die Anpassung konventioneller Abwasserreinigung auf neue Problemstoffe sowie die Auslastung und Finanzierung der geschaffenen Infrastruktur für Wasser- und Sanitärversorgung.

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Ziel 6 in der Bildungsarbeit

Bildung stärkt das Wissen über die Lebensnotwendigkeit von Wasser, intakten Wasser-Ökosystemen und über die verantwortungsvolle und effiziente Nutzung von Wasser sowie die Ursachen und Folgen von Wasserverschmutzung und Wasserknappheit.

Bildung trägt dazu bei, die Zusammenhänge von Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen und sozialer und ökonomischer Entwicklung zu erkennen sowie das Verständnis für die politischen Dimensionen von gerechter Wasserversorgung, effizienter und nachhaltiger Wassernutzung sowie für das Konfliktpotenzial von Wasser und Wasserversorgung zu vertiefen.

Bildung fördert die Fähigkeiten, lokale und globale Dimensionen von Wasserknappheit und nachhaltiger Nutzung von Wasser sowie lokale, nationale und internationale politische Maßnahmen zur Sicherung und zum Schutz der Wasserressourcen beurteilen zu können.

Bildung stärkt das Bewusstsein für das Menschenrecht auf sauberes Wasser, für die Bedeutung von Wasser-Ökosystemen und der Ressource Wasser für den Erhalt und Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen aller Menschen. Bildung fördert die kritische Auseinandersetzung mit individueller, lokaler und nationaler Nutzung von Wasser, Maßnahmen der Wasserversorgung und Wasservorsorge sowie mit den globalen Ursachen und Auswirkungen nicht-nachhaltigen Umgangs mit der Ressource Wasser.
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