Ziel 1: Keine Armut
Armut in allen ihren Formen und überall beenden
Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung ist die Armut in der Welt in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Auch wenn das Fernsehen und zahlreiche Internet-Sites stets Kriege, Katastrophen und Krankheiten in den Mittelpunkt stellen, so ist doch ein globaler Trend zur Armutsverminderung festzuhalten: Weltweit sind deutlich weniger Menschen extrem arm, stieg die Lebenserwartung, nahm die Kindersterblichkeit erkennbar ab. Ob bis 2030 die weltweite Armut tatsächlich beendet sein wird, hängt allerdings entscheidend davon ab, ob das wirtschaftliche Wachstum so gestaltet wird, dass es vor allem den Armen zugute kommt.
Armut ist nicht nur ein Thema in den „Entwicklungsländern“. In Österreich gilt als arm, wer unter 1.259 Euro monatlich für einen Einpersonenhaushalt zur Verfügung hat („Armutsgefährdungsschwelle“). Derzeit sind 14,3 % der Österreicher*innen armutsgefährdet. Deren Teilhabe an der Gesellschaft, an Konsum und Kultur, an Freizeitaktivitäten und Mobilität, ist nur eingeschränkt möglich. Ob diese relative Armut tatsächlich als „Armut“ bezeichnet werden kann, wird jedoch heftig diskutiert. Doch vielleicht ist Armut in einem reichen Land anders zu messen und zu bewerten als in „extrem armen Ländern“.
Quelle: 17 Ziele für eine bessere Welt. Wien, 2016
Diskussionsfragen:
- Sollte man über Entwicklungserfolge bei der Armutsreduktion sprechen? Oder führt eine solche Debatte dazu, dass die Bereitschaft der Menschen abnimmt, sich gegen Armut (z. B. finanziell) zu engagieren?
- Ist es berechtigt, von „Armut in Österreich“ zu sprechen?