Globales Lernen
will Menschen dazu befähigen, sich als Teil einer größeren, über die Grenzen des eigenen Staates hinausreichenden, Gesellschaft wahrzunehmen und daraus resultierende – individuelle und kollektive – Verantwortlichkeiten zu erkennen.
Home / Globales Lernen / Internationale Vernetzung

Internationale Vernetzung

Neue europäische Deklaration für eine zeitgemäße Bildung

Teilnehmer:innen am Dublin Kongress von GENE

Die Mitglieder des Global Education Network Europe (GENE) haben bei einem hochrangig besetzten Kongress am 3./4. November 2022 in Dublin eine neue „European Declaration on Global Education to 2050“ verabschiedet.

Über 300 Teilnehmer*innen aus 30 Ländern haben am Kongress zu Globalem Lernen/Global Citizenship Education teilgenommen, darunter Vertreter*innen der Ministerien und Agenturen, die das GENE-Netzwerk bilden, Jugendorganisationen, die Zivilgesellschaft, lokale und regionale Regierungen, Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen internationaler Organisationen. Der Kongress endete mit der Verabschiedung der neuen „Declaration on Global Education“, die Verpflichtungen für einen gehaltvollen Beitrag von Bildung bei der Förderung von internationaler Solidarität, Menschenrechten, globaler sozialer Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Frieden umfasst.
Österreich war mit einer starken Delegation vertreten: Gemeinsam mit Mag.a Patrizia Jankovic vom Bildungsministerium, ADA-Geschäftsführer Dr. Friedrich Stift nahmen Vertreter*innen der ADA, der Zivilgesellschaft und Wissenschaft teil.

Eine „Deklaration der Hoffnung“

Die Erklärung wurde in einem sehr partizipativen Prozess vorbereitet und stellt ein starkes und visionäres Dokument dar. Der Kerngedanke: Globales Lernen/ Global Citizenship Education befähigt Menschen, die Welt und ihren Platz in der Weltgesellschaft kritisch zu reflektieren; sie öffnet Augen, Herzen und Köpfe, um globale und lokale Herausforderungen in ihren Wechselwirkungen und Abhängigkeiten zu verstehen, Fantasie zu entwickeln, zu hoffen und zu handeln, um eine Welt der sozialen Gerechtigkeit und der Klimagerechtigkeit zu gestalten und sich für eine Welt des Friedens, der Solidarität, der Gleichheit und Gleichberechtigung, der planetarischen Nachhaltigkeit und der internationalen Verständigung zu engagieren.
Auch Österreich hat die Deklaration verabschiedet und sich damit zur Stärkung und Verbreitung von Globalem Lernen/Global Citizenship Education im österreichischen Bildungssystem und den einzelnen Bildungsbereichen verpflichtet.

Globales Lernen in Europa

Globales Lernen/ Global Citizenship Education ist nicht erst seit der Ausrufung der Agenda 2030 ein wichtiges pädagogisches Praxis- und Forschungsfeld. Auf europäischer Ebene sind vor allem die Aktivitäten des Global Education Network Europe (GENE) sowie die Aktivitäten des „Europäisches Zentrums für globale Interdependenz und Solidarität“ (ehem. Nord-Süd-Zentrum), einer Einrichtung des Europarats, zu nennen, das auch die europäische Initiative Global Education Week koordiniert.

Die Plattformorganisationen sind in diese europäischen Netzwerke eingebunden, u.a. ist KommEnt Gründungsmitglied von GENE, Südwind trägt die Koordination der Global Education Week in Österreich. Europäische und internationale Kooperationen entstehen darüber hinaus in zahlreichen Projekten, die von der Europäischen Kommission gefördert werden.

GENE – Global Education Network Europe

Global Education Network Europe (GENE) vernetzt derzeit sechzig Ministerien und Agenturen aus 25 Staaten in Europa mit dem Ziel, das Bildungsanliegen Globales Lernen/Global Citizenship Education zu stärken und in nationalen Bildungssystemen zu implementieren. Mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission führt GENE Peer Reviews in europäischen Staaten durch und unterstützt die Forschung und Qualitätsentwicklung zu Globalem Lernen.

Weiter zu GENE – Global Education Network Europe

North-South-Centre of the Council of Europe

Das Europäische Zentrum für globale Interdependenz und Solidarität, besser bekannt als das Nord-Süd-Zentrum des Europarates, wurde im Mai 1990 in Lissabon gegründet, um den Dialog zwischen Nord und Süd zu fördern, die Solidarität zu stärken und das Bewusstsein für die globale Interdependenz zu schärfen.

Das Ziel des Nord-Süd-Zentrums ist es, die Zivilgesellschaft, insbesondere Jugendliche und Frauen, durch interkulturellen Dialog und Globales Lernen zu befähigen, eine aktive Rolle in den Mitgliedsstaaten und den Nachbarregionen zu spielen. Das Nord-Süd-Zentrum war und ist ein wichtiger Akteur in der Stärkung von Globalem Lernen in Europa. Es koordiniert die jährliche „Global Education Week“, die in Österreich im Auftrag des Bildungsministeriums von Südwind koordiniert wird. Heute erfüllt das Nord-Süd-Zentrum eine doppelte politische Aufgabe: Es vertritt „die Stimme des Südens“ innerhalb des Europarates und fördert und vermittelt die Werte der Demokratie und der Menschenrechte, die für die Mission des Europarates in den Nachbarregionen von zentraler Bedeutung sind.

Weiter zu North-South-Centre of the Council of Europe

Academic Network on Global Education & Learning (ANGEL)

Um die Vernetzung und die Zusammenarbeit im Bereich der Forschung zu Globalem Lernen/ Global Citizenship Education zu stärken, wurde das Academic Network on Global Education & Learning (ANGEL) gegründet. Das Netzwerk setzt sich zum Ziel, eine internationale Gemeinschaft von Forscher*innen und Wissenschaftler*innen sowie zwischen akademischen Einrichtungen, die zu Globales Lernen/Global Citizenship Education forschen, zu bilden. ANGEL will vor allem auch die Vernetzung zwischen Nachwuchswissenschaftler*innen stärken werden, die derzeit in Bereichen forschen, die mit dem Globalen Lernen in Verbindung stehen. ANGEL will außerdem Expertise für politische Entscheidungsträger*innen bieten.

Weiter zu Academic Network on Global Education & Learning (ANGEL)

UNESCO – Bildung 2030

Bildung konnte das Versprechen, zur Gestaltung einer friedlichen, gerechten und nachhaltigen Zukunft beizutragen, (noch) nicht erfüllen – das zeigen große globale Ungleichheiten, die Verletzbarkeit von Demokratie und sozialem Zusammenhalt ebenso wie die fortschreitende Zerstörung des Ökosystems und der Mangel an konsequenten Maßnahmen dagegen. Aus Sicht der UNESCO ist es deshalb notwendig, die Zukunft von Bildung und die Art und Weise wie Lernen gestaltet werden soll, neu zu denken. Welche Bildung brauchen wir in Zukunft? Was soll beibehalten, was aufgegeben werden und was muss kreativ neu erfunden werden? Um diese Fragen geht es im Bericht „Reimagining our Futures together. A new social contract for Education“, mit dem die UNESCO die globale Debatte und Bewegung um einen neuen Gesellschaftsvertrag für Bildung weiterführt.
Der Bericht räumt ein, dass (schulische) Bildung, so wie sie heute organisiert ist, Teil des Problems ist. Auf Basis der Menschenrechte und einer auf Gerechtigkeit, Zusammenarbeit und Solidarität basierenden Zukunftsvision müssen vor allem zwei Grundprinzipien gestärkt werden: das Recht auf eine lebenslange und hochwertige Bildung gewährleisten und Bildung als öffentliches Gemeingut zu stärken.

Zum Weiterlesen

UNESCO-Weltbildungsberichte

„Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern“, so lautet Ziel 4 der Nachhaltigkeitsziele. Die UNESCO koordiniert die Umsetzung dieses Ziels und ist für das Monitoring verantwortlich. Der Weltbildungsbericht (Global Education Monitoring Report) erscheint alle ein bis zwei Jahre und evaluiert die weltweiten Fortschritte bei der Umsetzung von Ziel 4.

Der UNESCO-Weltbildungsbericht 2023 mit dem Titel „Technology in Education“ fordert beim Einsatz digitaler Technologien in der Bildung die Beachtung pädagogischer Zielsetzungen ein. Der Bericht sieht in der Digitalisierung Chancen ebenso wie Risiken für die globalen Bildungsziele.

Zu den Weltbildungsberichten