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Globale Agenda 2030: Wo geht’s hier zum Frieden? (2021)

Fachtagung „Globales Lernen – Potenziale und Perspektiven“

Unter dem Titel „Globale Agenda 2030: Wo geht`s hier zum Frieden?“ fand am 05. und 06. November 2021 die mittlerweile 9. Bundesfachtagung „Globales Lernen – Potenziale & Perspektiven“ statt.

Die Bundesfachtagung Globales Lernen stellte 2021 die Friedensdimension der Nachhaltigkeitsziele in den Mittelpunkt und widmete sich Fragen einer integrativen Gesellschaft, dem Zusammenhang von ökologischer Zerstörung und Frieden sowie dem Beitrag von Frauen und Mädchen in Konflikttransformation und Friedenssicherung. Die Tagung fragte dabei auch nach den Möglichkeiten, durch Bildung „die Attraktivität des Friedens für (junge) Menschen neu sichtbar zu machen und damit einen Beitrag zur notwendigen (Konflikt-)Transformation zu leisten“ (Uli Jäger).

Der Friedenspädagoge Uli Jäger (Berghof Foundation, Universität Tübingen) eröffnete die Tagung mit seinem Vortrag: „Nachhaltig friedlich? Die Sustainable Development Goals und die Rolle der Friedenspädagogik“. Darin stellte er die grundlegenden Zusammenhänge von Friedenspädagogik und den Nachhaltigen Entwicklungszielen dar.

Anschließend widmeten sich drei Panels zu Frieden und Solidarität unterschiedlichen Themenschwerpunkten:

In Panel 1 diskutierten Melanie Kandlbauer (Black Voices Volksbegehren), Erika Tiefenbacher (Direktorin der MS Schopenhauerstraße) und Ursula Mauric (PH Wien) die Bedeutung neuer Narrative für eine friedliche Gesellschaft. Anhand unterschiedlicher Beispiele zeigten die Expert*innen auf, was Bildungsinstitutionen und Zivilgesellschaft, Diskriminierung, Ausgrenzung und gesellschaftlicher Spaltung entgegensetzen können und wie eine Haltung der Anerkennung gefördert werden kann.

In Panel 2 berichteten die Frauenrechtsaktivistinnen Amani Aruri (Mitglied der UN Women’s Global Youth Task Force on Beijing +25 und des Youth Local Council of Eastern Bani Zaid /Palästina), Iulia Kharashvili (Chair person, IDP Women Association “Consent”) und Rahela Sidiqi (Gründerin von Governance and Reform Advisory (GRAAid) und Rahela Trust; Beraterin verschiedener UN-Organisationen) von der problematischen Sicherheitslage für Frauen in verschiedenen Konfliktregionen. Sie betonten deren oft unterschätze Rolle in Friedensprozessen und erläuterten erforderliche Maßnahmen und Wege, um die Situation der Frauen zu verbessern.

In Panel 3 wurde von Jürgen Scheffran (Universität Hamburg), Christian Filko (PH Wien) und Regina Steiner (PH Oberösterreich) der unmittelbare Zusammenhang von Frieden und sozial-ökologischer Transformation diskutiert sowie die damit verbundenen Chancen und Grenzen der Bildungsarbeit herausgestellt.

Der zweite Tag der Bundesfachtagung Globales Lernen startete mit einem Vortrag von Daniela Lehner (Universität Klagenfurt) zum Thema: „Sensibilität und Imagination als Potential für die Friedenspädagogik“. Sie beleuchtete die Möglichkeiten von künstlerischen und performativen Zugängen in der Friedenspädagogik.

Anschließend konnten die Teilnehmenden aus sechs Online-Workshops zu vielfältigen Themen wählen. Diese gaben u. a. die Möglichkeit sich – auf interaktive Art und Weise – mit Themen wie rassismuskritischer Bildung, der Gestaltung gerechter Lieferketten oder praktischen Ansätzen der Mobbing-Prävention zu befassen und deren Bedeutung für den Frieden zu diskutieren.

Insgesamt blicken wir auf eine lehrreiche und inspirierende Tagung 2021 zurück. Der Angriff auf die Ukraine hat schmerzlich sowohl den Wert des Friedens als auch seine Fragilität ins Bewusstsein gerufen. Der entschiedene Einsatz für eine friedliche Gesellschaft erhält damit wieder eine neue Dringlichkeit und besondere Relevanz.